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Der Walhai (Rhincodon typus) ist gleichzeitig der größte aller noch lebenden Haie und der größte lebende, zur Zeit bekannte Fisch. Obwohl es auf Sichtungen beruhende Berichte von bis zu 18 oder 20 m langen Exemplaren gibt, war das bisher längste gemessene Exemplar 13,7 m lang, größere Längen werden wohl vor allem auf der besonders bei großen Tieren häufigen Größenüberschätzung sowie Übertreibungen beruhen. Walhaie können ein Gewicht von über 12 Tonnen erreichen. Trotz seiner beachtlichen Größe ist er absolut ungefährlich. Walhaie ernähren sich wie Riesenhaie und Riesenmaulhaie von Plankton und anderen Kleinstlebewesen, die sie durch Ansaugen des Wassers filtrieren.
Der Walhai ist die einzige Art der Gattung Rhincodon, die ihrerseits wiederum die einzige Gattung innerhalb der Familie darstellt. Der Walhai gehört der Ordnung der Ammenhaiartigen an.
Walhaie sind von gräulicher, bräunlicher oder bläulicher Farbe, wobei der Bauch hell gefärbt und der Rücken mit hellen Streifen und Flecken überzogen ist. Sie besitzen zwei Rückenflossen sowie Brust- und Analflossen und fünf Kiemenspalten. Das große Maul erstreckt sich über die gesamte Breite der abgeflachten und stumpfen Schnauze. Aufgrund ihrer Größe in Verbindung mit ihrer ungewöhnlichen Zeichnung sind sie schwer mit anderen Fischen zu verwechseln.
Verbreitung und Lebensweise [Bearbeiten]
Walhaie bevorzugen eine Wassertemperatur von 21 bis 25 °C und sind weltweit in fast allen warmen, tropischen und subtropischen Gewässern anzutreffen, wobei es Regionen gibt, in denen sie gehäuft auftreten. In der Regel handelt es sich hierbei um Gebiete mit saisonaler Planktonblüte oder Regionen, in denen planktonreiches kälteres Auftriebswasser zu beobachten ist.
Walhaie saugen das Wasser aktiv an und pressen es durch ihre Kiemen, die mit einem schwammartigen Filtrierapparat versehen sind. Dieser wird aus Knorpelspangen gebildet, welche die einzelnen Kiemenbögen wie ein Gitter miteinander verbinden und auf denen untereinander verfilzte Hautzähnchen sitzen. Um ihren enormen Nahrungsbedarf zu decken, filtern sie auf diese Weise neben Plankton auch kleine Fische und andere Meeresbewohner aus dem Wasser.
Der Fund eines Eies mit einer Größe von circa 30 mal 14 cm im Jahr 1953 im Golf von Mexiko schien die frühere Vermutung zu bestätigen, dass Walhaie zu den eierlegenden Haiarten zu rechnen seien. Erst der Fang eines schwangeren Weibchens 1995 vor Taiwan und die wissenschaftliche Untersuchung dieses Exemplars ergab, dass Walhaie bis zu 300 lebende Junge gebären können. Diese Jungen befinden sich jedoch nicht alle im selben Entwicklungsstadium wie bei vielen anderen Haiarten. Vielmehr liegen verschiedene junge und ältere embryonale Entwicklungsformen parallel vor. Je weiter sie entwickelt sind, desto näher liegen die Jungtiere an der Geburtsöffnung. Wahrscheinlich kann das Weibchen die Entwicklung und damit die Geburt über viele Jahre steuern und gebärt nur dann, wenn sie die Überlebenschancen ihrer Jungtiere am höchsten einschätzt. Dies hängt vermutlich eng mit den Nahrungsvorkommen, mit den Strömungen und den Temperaturen des Wassers zusammen. Allerdings sind derartige Mutmaßungen noch nicht zu 100% belegt, jedoch die wahrscheinlichste Erklärung für diese Besonderheit. Ein weiterer Aspekt, der für diese eigentümliche Anpassung spricht, ist, dass sich die Tiere höchst selten im weiten Ozean treffen und somit relativ unabhängig voneinander für den Erhalt ihrer Art sorgen können. Nachdem die Jungen schließlich geboren werden, lässt sich nur noch mutmaßen, wo sie ihre weitere Entwicklung bishin zur Geschlechtsreife vollziehen. Wahrscheinlich ist, dass sie sich in größeren Tiefen weiter entwickeln. Möglicherweise unterhalb einer Tiefe von 300 Meter, da sie darüber noch Nahrungskonkurrenten für ihre erwachsenen Artgenossen darstellen könnten. Dies wäre für Jung und Alt eher von Nachteil. Möglicherweise stoßen sie in weitere Tiefen vor, die ihre Eltern nicht erreichen können. Walhaie pflanzen sich erst im Alter zwischen 10 und 30 Jahren fort. Der Walhai kann bis zu 100 Jahre alt werden.
Über das Verhalten von Walhaien ist nicht sehr viel bekannt, da der Walhai nicht allzu oft angetroffen wird. Bekannt ist seine Eigenheit, stundenlang auf Nahrungssuche an der Wasseroberfläche zu schwimmen.